Spaziergang zu invasiven Neophyten

Das Thema interessiert – 28 Personen machen sich vom Albisriederdörfli zu diesem Spaziergang, den wir zusammen mit der Klimagruppe 9 durchführen, auf den Weg.

Beni Kämpfen, der den Spaziergang heute führt, braucht nicht weit zu gehen, um ein erstes Mal stehen zu bleiben.

Der Kirschlorbeer kann durch Klonen vermehrt werden, weshalb er unglaublich billig hergestellt und verkauft werden kann. Da er immergrün ist, wird er gerne als Sichtschutz verwendet. Dass er für Menschen giftig ist, scheint niemanden zu interessieren (ganz im Gegensatz zu einheimischen Pflanzen, bei denen dies oft ein Thema ist). Vögel fressen im Herbst die Beeren und tragen so die Samen in den Wald. Da Kirschlorbeer fast ohne Licht wachsen kann, kann er auch im dunklen Buchenwald gedeihen. Von hier aus kann er dann in der nächsten Generation weiter in den Wald getragen werden … Der Verkauf dieser Pflanze wird übrigens ab September 2024 in der Schweiz verboten sein.

Wir gehen weiter. Immer wieder bleiben wir stehen, um weitere Pflanzen anzuschauen. Sommerflieder, Goldrute, Spornblume, Knöterich, Armenische Brombeere, um nur einige zu nennen. Es ist erstaunlich, wie viele Problempflanzen auf Schritt und Tritt zu finden sind.

Die Wiese mit viel Berufkraut

Am Ende des Spaziergangs kommen wir an eine schöne Blumenwiese, in der viel Berufkraut wächst (ja, es heisst Berufkraut, nicht Berufskraut). Diese Pflanze wurde im 17. Jahrhundert als Zierpflanze in Europa eingeführt. Aus den Gärten hat sie sich in die Landschaft ausgebreitet, wo sie gut gedeihen kann, weil sie bei uns keine natürlichen (Fress-) Feinde hat. Da eine einzelne Pflanze 10’000 bis 50’000 Samen produziert, ist für eine reichliche Nachkommenschaft gesorgt. Untersuchungen der ZHAW haben gezeigt, dass im Boden bis zu 30’000 Samen auf 1 m2 darauf warten, bis die Verhältnisse ideal zum Keimen sind! Wir sind uns alle einig: Da muss etwas geschehen.

Berufkraut – das sollte nicht so stehen bleiben

Wir danken Beni Kämpfen ganz herzlich für seine interessanten und sehr engagierten Ausführungen.

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