Exkursion in die Lehmgrube Binz
Heute Abend haben sich etwas über 20 Personen am Borrweg vor dem Tor zur Lehmgrube Binz getroffen, um sich in das Reich der Naturschutzgruppe Binz zu begeben. Nach wenigen Schritten hat man die Stadt hinter sich gelassen und ist mitten in der Wildnis, die man in Einerkolonne durchqueren muss.


Zuerst geht es den Hang hinunter, der vom Tunnelsystem einer Dachs-Sippe und eines Fuchspaares durchzogen ist.
Unterwegs erzählt uns Silvia Müller, Präsidentin der Naturschutzgruppe Binz, interessante Fakten zur Lehmgrube und zum Schutzgebiet.


Hier wurde bis 1975 eine bis zu 30 Meter dicke Lehmschicht abgetragen, um damit Ziegel zu brennen. Danach wurde ein Teil des Gebiets als illegale Deponie missbraucht. Zum Teil hat es heute noch Materialien im Boden, die ausgasen, so dass stellenweise ein Entlüftungssystem in den Boden eingebaut werden musste.
Das danach entstandene Naturschutzgebiet ist eine Erfolgsgeschichte. Zwar sind die Gelbbauchunke und die Kreuzkröte vom Gebiet verschwunden, doch bewohnen heute diverse Libellenarten (verschiedene Heidelibellen, Plattbauch, Blaugrüne Mosaikjungfer etc.), Reptilien (Blindschleiche und Ringelnatter) und Amphibien (Grasfrosch, Erdkröte, Berg- und Fadenmolch) die Flächen. Auch botanisch hat das Gebiet einiges zu bieten. Hatte es anfänglich nur eine Orchideenart hier, sind es mittlerweile deren sechs. Mehr Informationen zum Schutzgebiet und die Tätigkeiten der Naturschutzgruppe Binz finden sich hier.


Zum Schluss folgte noch ein Leckerbissen. Auf unserer Exkursion an die WSL hatten wir schon 13’000 Jahre alte Kiefernstrünke gesehen. Dass diese Strünke aus der Lehmgrube in der Binz stammen, wussten wir auch. Trotzdem war es ein Highlight, einen weiteren dieser Strünke hier quasi in seiner natürlichen Umgebung zu sehen.

Herzlichen Dank an Silvia Müller von der Naturschutzgruppe Binz für die interessante Führung.