Gestern an der WSL

Wer kennt die WSL nicht, die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Aber was tut die WSL eigentlich? Genau diese zu erfahren war die Idee unseres Ausflugs nach Birmensdorf. In gut 2 Stunden konnten wir natürlich nicht alles erfahren, aber immerhin …

Einführend bekamen wir einen kurzweiligen, 15-minütigen Film zu sehen. Wer nicht dabei sein konnte oder wer den Film nochmals sehen will, der kann ihn hier anschauen.

Der danach folgende Rundgang durch den 10 Hektar grossen Campus der WSL zeigte Interessantes und Überraschendes. Geführt wurden wir von Kerstin Treydte, einer Senior Scientist der Forschungseinheit Walddynamik der WSL.

Den ersten Halt machten wir am Fusse des Üetlibergs von vor 13’000 Jahren. In einem Häuschen mit Glasfront sind Baumstrünke aus dieser Zeit kurz nach der letzten Eiszeit ausgestellt. Dies sind einige der auf einer Baustelle in der Binz gefundenen 257 Kiefernstrünke, die diese lange Zeit in einer Lehmschicht überdauert haben. Sehr eindrücklich! Hier erfahren wir auch einiges über das Spezialgebiet von Kerstin Treydte, die Dendrowissenschaft.

Kiefernstrünke von vor 13’000 Jahren.
Kerstin zeigt eine Scheibe des sehr gut konservierten Holzes.
Vor 13’000 Jahren wurde dieser Baum unter Lehm begraben und dadurch konserviert.

Danach ging es zu verschiedenen Experimenten zu Bäumen und Lebensräumen zum Thema Klimawandel, zu Experimenten zum Thema Eschensterben und zum Wildsträuchergarten.

Experiment zu Trockenheit und Hitze – mit PET-Flaschen.

Zum Abschluss ging es auf Pilzsuche. Andrin Gross von der WSL sah 2018 während eines Spaziergangs auf einer Himalaja-Fichte auf dem Gelände der WSL einen Pilz, den er noch nie gesehen hatte. Der Pilz wuchs auf den männlichen Zäpfchen der Fichte. Recherchen im Internet und in Datenbanken sowie Nachfragen bei Spezialisten rund um die Welt brachten kein Ergebnis – niemand kannte den Pilz. Es stellte sich heraus, dass es sich bei diesem Pilz nicht nur um eine neue Art, sondern auch um eine neue Gattung handelt. So durfte die WSL sowohl den Gattungs- als auch den Artnamen vergeben und taufte die Art Microstrobilinia castrans. Artikel zu diesem Pliz finden sich unter anderem bei der WSL und auf Wikipedia.

Kerstin zeigt uns das Ziel der Suche …
… und wir finden den Pilz!

Ich denke, dass jeder und jede den Nachmittag hier genossen und einiges neues Wissen mit nach Hause genommen hat.

Herzlichen Dank nochmals an Kerstin Treydte, die ein interessantes Programm zusammengestellt und uns eloquent durch den Anlass geführt hat.

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